Freitag, 14. Mai 2010

Ahl al-Dhimma

Da wir uns mit den Osmanen auf dem Balkan beschäftigen, werden wir nicht drum herum kommen uns mit dem Verhältnis zwischen Christen und Muslimen auf diesem Gebiet auseinanderzusetzen.

Ich halte es für wichtig dazu die Idee der Ahl al-Dhimma (Schutzbefohlene) zu kennen.

Kurz gesagt, unterscheidet der Islam zwischen Gläubigen, Ungläubigen und den Ahl al-Kitab (Schriftbesitzer).
Zu den Schriftbesitzern, werden in ersten Linie Christen und Juden gezählt, also Religionsgemeinschaften, die monotheistisch ausgerichtet sind. Später wurden zu den Ahl al-Kitab auch die Sabäer, Zoroasthrier und je nach Region noch andere Religionsgemeinschaften gezählt.

Gegen Abgabe der Jizja (Kopfsteuer) und einer Haraj (Bodensteuer) erhalten die Ahl al-Kitab den Status eines Dhimmis. Sie gelten damit als Schutzbefohlene der islamischen Gemeinde und dürfen, im Gegensatz zu den Ungläubigen, nicht bekämpft werden.
Zusätzlich erhalten sie eine rechtliche und soziale Sonderstellung, die ihnen den Schutz ihrer Person und ihres Eigentum garantiert, es ihnen erlaubt ihre Religion weiter auszuüben und sich selbst zu verwalten (finanziell, juristisch, etc.).

Der Ursprung dieses Konzepts lässt sich auf die ersten islamischen Feldzügen zurückführen, in denen bereits Verträge mit jüdischen und christlichen Gemeinschaften geschlossen wurden, die ihnen den Status der Ahl al-Dhimma zugestanden.
Doch nicht immer verhielten sich die muslimischen Herrschen entsprechend der Idee der Dhimma. So kam es beispielsweise zu extremen Anhebungen der Jizja oder Repressalien gegenüber den Religionsgemeinschaften (z.B bestimmte Kleidungsvorschriften oder das Verbot Kultstätten zu errichten bzw. instand zu halten).

Ob und wenn ja wie dieses Konzept im Osmanischen Reich umgesetzt wurde, weiß ich leider noch nicht...
Aber ich hoffe, dass wir in den nächsten Sitzungen etwas darüber erfahren werden!

Montag, 3. Mai 2010

"Mit offenen Karten"

Hier ein Beitrag zum Osmanischen Reich der Sendung "Mit offenen Karten" (Samstags 19.15 auf Arte). Guck mir die Sendung hin und wieder ganz gerne an, weil sie komplexe Sachlagen auf das Wesentliche reduziert und auf einfache Art veranschaulicht. Natürlich kommen dabei einige Aspekte zu kurz, aber für einen groben Überblick reicht es erstmal...